Schwangerschaft
Im Ayurveda beginnen die vorbereitenden Maßnahmen schon vor der Schwangerschaft mit der Stärkung des Fortpflanzungsgewebes von Mann und Frau. Der Verzicht auf Alkohol und Rauchen vor der Zeugung und während der Schwangerschaft, die Reduktion von Stress, Reisen und Ärger sowie der Genuss von nährenden Speisen sorgen für bessere Fruchtbarkeit. Unfruchtbarkeit ist ein Zeichen von Vata-Überschuss. Erst in Harmonie gebracht, kann hier eine Schwangerschaft ermöglichen. Der Mann kann seine Fertilität steigern durch täglichen Genuss von Reis, Ghee und Ashwagandha. Die Frau durch Amla (ind. Stachelbeere), Süßholz, Brahmi, Tulsi (ind. Basilikum), Safran, Muskat und Honig. Die Ovulum-Stimulation wird erreicht durch Biomilch mit Shatavari und Ghee. Die Einbettung des Ovulums wird durch Amla, Guduchi und Rosenblütenkonfitüre verbessert. Laut ayurvedischer Lehre bestimmen im Zeitpunkt der Zeugung die momentan vorherrschenden Qualitäten neben dem Erbgut der Eltern die Konstitutionsbildung des Kindes und seine körperlichen und mentalen Prägungen.
In der ersten Phase der Schwangerschaft im 1.-3. Monat bilden sich alle Organe und Funktionssysteme, wobei sich alle Gefühle und Handlungen der Mutter direkt auf die körperliche und mentale Ebene des Kindes auswirkt. Die Hormone der Mutter stellen sich in dieser Phase der Entwicklung um, sie sorgen für die Deckung höheren Sauerstoffbedarfs und eine höhere Herzfrequenz. Der Blutdruck wird labil, steigt er an, kommt Hitze auf, sinken bringt Müdigkeit. Die Hormone ermöglichen die Lockerung von Sehnen, Bändern und Gelenken, um Raum für den heranwachsenden Fötus anzupassen. was erhöhte Achtsamkeit in der Yogapraxis einfordert. Fließende Atmung in der Yogapraxis sorgt für ununterbrochene Sauerstoffversorgung des Embryos. Pranayama mit Atem halten etc . ist deshalb abzuraten. Alle Asanas, die Druck auf den Bauch ausüben, sind Tabu, Bauchlagen spätestens im 2. Trimester. Zu große Anstrengung ist wie starkes Hüftstrechting zu vermeiden. Dagegen helfen bewusste Atemübungen wie Yogavollatmung und die Stärkung der Atemhilfsmuskulatur, den Zwerchfellhochstand und die dadurch begründete Kurzatmigkeit etwas auszugleichen. Wichtig ist, offen zu bleiben für das was kommt und der Intelligenz der Natur zu vertrauen. Die Achtsamkeit des Yoga hilft, eine innige Beziehung mit dem Fötus aufzubauen, die Nähe und Raum zugleich für seine freie Entwicklung ermöglicht. Yogaasanas sollten die Kräftigung als auch das bewusste Loslassen des Beckenbodens enthalten zur Stabilisierung, um neben den Bauch- und Beckenorganen nun auch den Druck des heranwachsenen Embryos Stand zu halten. Balanceübungen (z.B. Baum, Tänzer, Standwaage, Adler usw.) trainieren den Beckenboden. Den Kreislauf kurbelt der Sonnengruß an, wobei der Stütz, die 8-Punkt-Stellung und die Cobra durch eine Katze-Kuh-Bewegung ersetzt werden sollten. Die Ausatmung durch den Mund hilft Übelkeit zu beherrschen. Vorbeugen sollten immer genügend Raum für den Bauch durch leichtes Krätschen der Beine lassen und nicht zu lange gehalten werden. Ein Beckenkreisen im Vierfüßlerstand entlastet den unteren Rücken und das Becken. Zur Aktivierung des Lymphsystems und zur Vermeidung von Wasseransammlungen empfiehlt sich ein unterstützter Schulterstand mit dem Kreuzbein auf dem Bolster oder den Beinen an die Wand gelehnt. Zur Kräftigung der Beinmuskulatur ist die Stuhlhaltung als auch die Kriegerhaltungen indiziert. Zur Öffnung der Vorderseite bietet sich die Brücke, der Tisch, die Schiefe Ebene (ohne Bauchmuskelanspannung) an und schafft dem unteren Rücken Erleichterung. Eine Alternative zum Bogen auf dem Bauch ist der halbe Bogen in Seitenlage. Die Taube als hüftöffnende Asana kann mit einem Kissen unter dem Becken unterstützt werden. Das Kamel eröffnet hervorragend weiteren Atemraum, ggf, mit Yogablöcken unterstützt lässt man zunächst eine Hand bis zur Oberschenkelrückseite und dann bis zur Ferse gleiten, dann die andere. Für die Endentspannung ist die Seitenlage vorzuziehen, ggf. mit einem Kissen unter dem oberen angewinkeltem Knie. Der Ayurveda unterstützt mit ausgleichenden Maßnahmen aus der Balance geratene Bioenergien. Müdigkeit, innere Unruhe, Kälte, fehlender Appetit, starke Abneigung gegen Gerüche als auch Erbrechen weisen auf eine Vata-Störung. Warme und regelmäßige Ernährung mit nahrhaften Suppen und Wurzelgemüse bringen den nötigen Ausgleich. Mutter und Kind werden durch eine warme Biomilch am Morgen mit Ingwer, Kardamom und Honig erwärmt, beruhigt und gestärkt.
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