Panchakarma-Kur
Wörtlich bedeutet Panchakarma die fünf -Haupt- Handlungen, die einer Vorbereitung (Purvakarma) und Nachbehandlung (Pascatakarma) bedürfen:
1. Therapeutisches Erbrechen - leitet Schleim=Kapha und unverdautes Ama aus dem Magen und Lungen
2. Therapeutisches Abführen -leitet Pitta und verdautes Ama aus dem Dünndarm
3. Therapeutische Darmeinläufe - leitet Vata und Ama aus dem Dickdarm
4. Nasya - Nasenschleimhauttherapie -leitet Kapha und Ama aus dem Kopf
5. Aderlass leitet Pitta und Ama aus dem Blut
Die fünf Ausleitungsverfahren sind alle eliminierender Natur, die Vorbereitungshandlungen sind besänftigend und eliminierender Natur, welche Nebenwirkungen verhindern und den Körper auf die Kur einstimmen. Die Nachbehandlungen sind rein besänftigend. Grundsätzlich sollte geprüft werden, ob eine Kontraindikation vorliegt. Für Kinder, Schwangere, Menschen über 80 Jahren sowie Ama (siehe Ayurveda) im Körper ist von einer Panchakarma-Kur in der Regel abzusehen. Bei Ama unter ärztlicher Vorkontrolle mit vorheriger Bindung von Ama mit den Vorbereitungshandlungen, dann Begleitung und Nachkontrolle. Patienten mit Fettstoffwechselstörungen sollten keine innere Ölung durchführen. Dies lässt sich im Blutbild erkennen, wenn die Eiweißlipide extrem erhöht sind und auch über einen 24-Stunden Urintest, um eine HPU-Stoffwechselstörung auszuschließen. Eine kleine Panchakarma-Kur dauert 58 oder 83 Tage, eine große 129 Tage, mindestens jedoch 36 Tage, ansonsten sollte man einzelne Elemente herauslösen. Viele Patienten haben insbesondere den Fehler begangen und keine aufbauende konstitutionsbedingte Diät im Anschluss durchgeführt. Das kann den Körper enorm schwächen, eher Schaden zuführen und die letzte Energie nehmen. Anders jedoch bei korrekter Durchführung geht man kraftvoll und sehr vital hervor und Medikamente schlagen um ein Vielfaches mehr an. Man fühlt sich im wahrsten Sinne umgekrempelt. Bei den Einläufen unterscheidet man zwischen wässrigen und ölenden Einläufen, wobei nur wässrige z. B. bei viralen und bakteriellen Infektionen im Darm anzuwenden sind.
Zu 1. Therapeutischen Erbrechen - Kontraindikation: Kinder, Schwangere, Ältere, Erschöpfung, Vata, Atrophie, nach intensiver körperlicher/mentaler Belastung, Helminthiasis, Verstopfung, Hämorrhagie, Neurasthenie, Herzerkrankungen, Urinrentention, Milzschwellung, abdominale Schwellung, Prostatitis, Aphonie, Katarakt, Kopfschmerzen, Migräne, Ohrenschmerzen, neuromuskuläre Krankheiten und Erkrankungen im Verdauungstrakt
Zu 2 . Therapeutischen Abführen - Kontraindikationen: Kleinkinder, ältere und schwache Menschen, Drogen- und Alkoholabhängige, Schwangerschaft, nach Überdosis öliger Substanzen, nach Entbindung, bei Ängsten, Erschöpfung, Durst, Fieber, Fettleibigkeit, Verletzung im Anus, nach Darmeinlauf, Hämorrhagie, niedriger Blutdruck, Mandagni, chirurgischen Indikationen und trockenem Gewebe.
Zu 3 . Einläufen - Kontraindikationen: a.) Ölige Einläufe: chronische Hautkrankheiten, Verdauungsstörungen, psychische Traumata, Krämpfe, Anorexie, Dyspnoe, Husten, Gicht, Wurmbefall, Fettsucht, akutes Fieber, Magersucht, Erkältung, Grippe, schwaches Agni, Vergrößerung von Leber und Milz, Irrsinn, Bewusstlosigkeit, Durchfall, innere Vergiftung, Fasten, Verzehr kalter Nahrung, Gelbsucht, direkte Sonneneinstrahlung, Schwere, Unterleibsschmerzen, Zahnschmerzen, Schmerzen in Nägeln, Schwäche, Lähmung, Beeinträchtigung der Muttermilch, nach Sex, nach üppiger Mahlzeit, Harnstörung, Diabetes, direkt nach Erbrechen und Abführen.
Zu 4. Nasya - Kontraindikationen: direkt nach der Mahlzeit, Fasten, frische Erkältung, Schwangerschaft, Vergiftung, direkt nach Darmeinlauf, Erbrechen, Abführen oder innerer Ölung, Verdauungsstörungen nach zuviel Wasser oder Alkohol, Wut, Trauer, Durst direkt nach Bad, Kinder unter 7 Jahren, Alte über 80 Jahren, nach Aderlass, Blutverlust, Husten, Atemnot, nach Entbindung .
zu 4. Aderlass - Kontraindikationen: Schwangerschaft, Kinder unter 16 Jahren, Alte über 70 Jahren, sehr trockene Haut, Pyrexie, Ödem, Anämie, Hepatitis, Hämorrhoiden, Auszehrung, Asthma, empfindliche und schwache Personen
Vorbereitungshandlungen
Diese Maßnahmen dienen dazu, Doshas und Ama aus den Geweben herauszulösen, um sie mit Panchakarma auszuleiten.
1. Verdauungsfördernde Maßnahmen
2. Beseitigung von Blähungen und Verstopfungen
3. Innerliche und äußerliche Ölanwendungen: Innerliche bindet Giftstoffe im Gewebe, überwindet Blut-Hirnbarriere (was wasserlösliche Substanzen nicht können) mit Ghee oder Sesamöl in Verbindung mit therapeutischen Erbrechen und Abführen - Kontraindikation: Fettleibigkeit, Diarrhoe, Halserkrankung, Erbrechen, Ohnmacht, Anorexie, Aszitis, hohe Blutfettwerte, Leberschäden, Diabetes, Vata-Typ, Schwangere, Ama, während Nasya und Einläufen. Äußerliche Ölung (Abhyanga) oder Einsalbung kann auch als Einzeltherapie mit Vor- und Nachbehandlungsmaßnahmen durchgeführt werden. Neben Streichmassage, Druckmassage, Kopfmassage, Öl in Ohren füllen ist auch die Marmamassage bekannt (Vitalpunkte) - Kontraindikation: schwacher Kreislauf (dort aktivierende Massage), Fettleibigkeit, Kapha, Diabetes, Verdauungsstörungen, Fieber, manche Krebsarten, akute Infektionen, nach Erbrechen und Abführen.
4. Schwitztherapien: im Anschluss an Ölungen für ganzen Körper oder Körperteile, Stimulation der Schweißabsonderung, Öffnung der Poren für Eindringen der Öle - Kontraindikation: Gelbsucht, Erysipel, Hauterkrankungen, Diabetes, Schwangerschaft, Durchfall, Erbrechen, Katarakt, Athritis, Varikose, Fasten, Menstruation
Nachbehandlungen
1. Nach therapeutischem Erbrechen
Strikte Diät mit Kitchari (Rezept s.u.), Kräutertees, Rauchtherapie (zur Besänftigung Herzchakra)
2. Nach therapeutischem Abführen
7 Tage Diät, am 9. Tag kann Einlaufbehandlung beginnen, unbedingt R u h e, da für Körper anspruchsvoll
3. Nach therapeutischem Einlauf
Ein warmes Bad, den Rest des Tages ruhig verbringen, nur leichte Mahlzeiten, wässrige und reinigende Einläufe sollten immer von öligen und aufbauenden Einläufen gefolgt sein
Nach jeden einzelnen Teil in der Panchakarma-Kur sorgt die Heildiät in 7 Tagen dafür, dass das Verdauungsfeuer Agni wieder aufgebaut wird. Danach kann am Ende der Panchakarma-Kur mit Medikamenten behandelt oder Rasayana-Mittel (Verjüngungsmittel) etc. verabreicht werden. Die Panchakarma-Kur wirkt nun wie ein Katalysator.
Kitchari Rezept
Zutaten: Weißer Basmatireis (leichtverdaulicher als Wildreis), doppelte Menge Mung Dal geschält, frische Ingwerwurzel, frischer Koriander -möglichst Bioqualität, Ghee oder Sesamöl bei Fettverdauungsstörung
Gewürze (alle tridosha = keine Verschiebung der Bioenergien Vata, Pitta, Kapha): Asafödita (=Stinkwurz nur Messerspitze, ähnlich Knoblauch im Geschmack), Kreuzkümmelsamen, Koriander- und Kreuzkümmelpulver, schwarze Senfkörner und Tumerik (Kurkuma)
Zubereitung: Ingwer klein gerieben in etwas Ghee anbraten, Kreuzkümmelsamen, anschließend Senfsamen dazu, wenn diese anfangen zu springen, Pulvergewürze dazu wie Koriander, gemahlenen Kreuzkümmel, Asafödita und Tumerik, den gewaschenen Mung Dal dazu und mit heißem Wasser aufgießen und köcheln und rühren, nach 10 Min. Reis dazu, kurz vor Ende den frischen Koriander klein gehackt hinzu.
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